12 Details der Arbeitsunfall Statistik: Welche Uhrzeiten, Berufe und Monate Sie 2024 besser meiden

Lagerist, der die Zahlen zur Unfall Statistik bei der Arbeit kennt
Die aktuelle Arbeitsunfall Statistik in Deutschland inkl. interaktiver Grafiken & Verläufen- gefährlichste Berufe, häufigste Verletzungsarten und das Unfallrisiko nach Wochentag, Arbeitserfahrung, Geschlecht und mehr!

Table of contents

Der Papierkram und die Dokumentation und die Meldungen nach einem Arbeitsunfall sind als Betroffener nervig. Was nach einer Verletzung einfach Papierkram ist, ermöglicht aber eine detaillierte Betrachtung der Arbeitsunfälle in Deutschland und zeigt interessante Muster auf – zum Beispiel welcher Tag am gefährlichsten ist, welche Altersklassen das höchste Arbeitsunfall Risiko tragen und warum Männer und Frauen ganz andere Wahrscheinlichkeiten haben, von Arbeitsunfällen betroffen zu sein. 

Allgemeine Arbeitsunfall Statistiken in Deutschland

Laut der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) wurden im Jahr 2022 insgesamt rund 930.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle registriert. Dies stellt einen weiteren Anstieg gegenüber dem Vorjahr dar und signalisiert eine Rückkehr zur Normalität nach den pandemiebedingten Einschränkungen. Die Entwicklung der Arbeitsunfallzahlen in den letzten Jahren zeigt, dass Arbeitsunfälle trotz moderner Sicherheitsmaßnahmen weiterhin ein relevantes Thema bleiben.

Zwischen 2017 und 2022 schwankten die Zahlen der gemeldeten Arbeitsunfälle. Im Jahr 2017 wurden 877.198 Unfälle verzeichnet, 2018 stieg die Zahl auf 882.181. Im Jahr 2019 gab es einen leichten Rückgang auf 873.905 Unfälle. Im pandemiebedingten Jahr 2020 sanken die Zahlen deutlich auf 760.492, bevor sie 2021 wieder auf 871.547 anstiegen. Im Jahr 2022 stiegen die Zahlen weiter auf rund 930.000. Diese Schwankungen spiegeln sowohl wirtschaftliche Entwicklungen als auch Veränderungen in den Arbeitsbedingungen wider.

Arbeitsunfall Zahlen & Statistiken in Deutschland, von 2018-2022

Todesfälle und schwere Arbeitsunfälle

Im Jahr 2022 wurden laut der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) 421 tödliche Arbeitsunfälle registriert. Im Jahr 2023 sank diese Zahl weiter auf 388, was einen der niedrigsten Werte seit Beginn der Aufzeichnungen darstellt. Vermutlich tragen nicht nur immer mehr und bessere Sicherheitsstandards dazu bei, weniger Todesfälle im Berufsleben zu erfahren, sondern auch eine höhere Zahl an Menschen, die ohne Wegeunfälle im relativ sicheren Home-Office arbeiten. 

Tödliche Arbeitsunfälle Zahlen & Statistiken in Deutschland 2017-2023

 

Die schwersten Arbeitsunfälle treten vermehrt in Branchen wie der Forst- und Landwirtschaft sowie im Baugewerbe auf. Rund 65% der tödlichen Unfälle sind auf Stürze aus großer Höhe und Unfälle im Umgang mit Maschinen zurückzuführen. Besonders gefährdet sind Forstarbeiter, die im Umgang mit schweren Geräten wie Kettensägen und in gefährlichem Gelände arbeiten. Auch Bauarbeiter, die auf Gerüsten oder in der Nähe von schweren Maschinen arbeiten, sind häufig von schweren oder tödlichen Unfällen betroffen.

Diagramm schwere Arbeitsunfälle Zahlen & Statistiken in Deutschland 2017-2023

Schwere Arbeitsunfälle sind in Deutschland seit 2017 von 13.405 auf 10.410 im Jahr 2021 zurückgegangen, was einen deutlichen Rückgang in diesem Zeitraum darstellt. Dieser Trend spiegelt die verstärkten Bemühungen im Bereich Arbeitssicherheit und Prävention wider. Seit 2022 ist jedoch wieder ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Im Jahr 2022 wurden 10.927 schwere Unfälle registriert, und im Jahr 2023 liegt die Zahl bei 10.283. Diese Entwicklung zeigt, dass trotz der Erfolge in der Unfallverhütung weiterhin Maßnahmen erforderlich sind, um die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten, insbesondere in besonders betroffenen Branchen wie dem Baugewerbe und der Industrie.

Gefährlichste Berufe laut Arbeitsunfall Statistiken

 

Bestimmte Berufe sind aufgrund ihrer Arbeitsbedingungen und Tätigkeiten besonders unfallgefährdet. Die Arbeitsunfall Statistiken heben insbesondere folgende Berufe hervor:

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Bauarbeiter

Im Baugewerbe ist das Unfallrisiko besonders hoch. Arbeiten in großer Höhe, der Einsatz schwerer Maschinen und wechselnde Arbeitsbedingungen tragen zu dieser Gefahr bei. Stürze von Gerüsten, herabfallende Gegenstände und Unfälle mit Baumaschinen sind häufige Unfallursachen. Die Unfallquote liegt bei etwa 58 Unfällen pro 1.000 Vollarbeiter. Häufig erleiden Bauarbeiter Frakturen, Kopfverletzungen und Quetschungen.

Forstarbeiter
Forstarbeiter sind täglich Risiken ausgesetzt, die durch den Umgang mit Kettensägen, schweren Maschinen und unwegsamem Gelände entstehen. Zudem besteht die Gefahr durch fallende Bäume und Äste. Die Unfallquote in diesem Beruf beträgt rund 65 Unfälle pro 1.000 Vollarbeiter. Typische Verletzungen sind Schnittwunden, Quetschungen und Rückenverletzungen.

Landwirte
In der Landwirtschaft kombiniert sich der Umgang mit Tieren, Maschinen und chemischen Substanzen zu einer Vielzahl von Unfallrisiken. Unfälle mit landwirtschaftlichen Maschinen, Tierbisse und Vergiftungen durch Pestizide sind keine Seltenheit. Die Unfallquote liegt bei etwa 45 Unfällen pro 1.000 Vollarbeiter.

Lkw-Fahrer
Lkw-Fahrer sind aufgrund langer Fahrzeiten, monotoner Strecken und hohem Termindruck einem erhöhten Unfallrisiko im Straßenverkehr ausgesetzt. Sie sind an etwa 15% der Verkehrsunfälle mit Personenschaden beteiligt. Häufige Verletzungen sind Schleudertraumata, Frakturen und Prellungen.

Metall- und Maschinenbauarbeiter
Der Umgang mit schweren Maschinen und Werkstoffen im Metall- und Maschinenbau führt zu spezifischen Unfallrisiken. Schnittverletzungen, Verbrennungen und Augenverletzungen sind typische Folgen. Die Unfallquote beträgt ungefähr 30 Unfälle pro 1.000 Vollarbeiter.

Diagramm Arbeitsunfälle nach Beruf Zahlen & Statistiken in Deutschland 2023

ie Analyse der Arbeitsunfälle nach Berufshauptgruppen zeigt klare Unterschiede in den Unfallzahlen und Risiken je nach Tätigkeitsbereich. Das Handwerk steht mit deutlichem Abstand an der Spitze der meldepflichtigen Unfälle. Insgesamt wurden hier 218.917 Vorfälle registriert, was die Branche zur unfallträchtigsten Berufsgruppe macht. Ähnlich hohe Unfallzahlen sind bei Hilfsarbeitskräften (123.156) und im Bereich der Dienstleistungsberufe sowie im Verkauf (108.446) zu verzeichnen. Auch in der Gruppe der Berufe, die sich mit der Bedienung von Anlagen, Maschinen und Montagetätigkeiten beschäftigen, wurden 113.013 Unfälle gemeldet.

Technische Berufe und verwandte nicht-technische Berufe verzeichnen mit 60.799 Unfällen ebenfalls eine nennenswerte Zahl an Vorfällen, während Bürokräfte mit 49.969 gemeldeten Unfällen im Mittelfeld liegen. Akademische Berufe und Führungskräfte zeigen mit 21.194 bzw. 3.216 Unfällen deutlich geringere Unfallzahlen. Am wenigsten betroffen sind Berufe in der Land-, Forst- und Fischwirtschaft mit nur 3.627 registrierten Unfällen sowie die Kategorie „Keine Angabe/Sonstige“ mit 11.428 Unfällen.

Diagramm tödliche Arbeitsunfälle nach Beruf Zahlen & Statistiken in Deutschland 2023

Im Hinblick auf tödliche Unfälle führt das Handwerk mit 93 Fällen, gefolgt von den Berufen in der Anlagen- und Maschinenbedienung sowie im Montagesektor, die 68 tödliche Unfälle verzeichnen. Auch Hilfsarbeitskräfte sind mit 52 tödlichen Unfällen besonders gefährdet. In den Bereichen Dienstleistung und Verkauf sowie in technischen Berufen wurden 25 bzw. 13 tödliche Unfälle gemeldet.

Bürokräfte hatten vergleichsweise weniger tödliche Unfälle, mit insgesamt 11 gemeldeten Fällen. In den Bereichen Land-, Forst- und Fischwirtschaft ereigneten sich 5 tödliche Unfälle, während akademische Berufe mit 3 und Führungskräfte mit 2 tödlichen Unfällen weit unten in der Statistik stehen. In der Kategorie „Keine Angabe/Sonstige“ wurde kein tödlicher Unfall gemeldet.

Diese Zahlen verdeutlichen die erheblichen Unterschiede in der Gefährdung, abhängig von der Berufshauptgruppe. Während handwerkliche Tätigkeiten und körperlich anspruchsvolle Berufe höhere Unfall- und Todesraten aufweisen, bleiben Büro- und akademische Berufe deutlich weniger betroffen.

Die Branchen mit den meisten Arbeitsunfällen

Die Arbeitsunfälle Zahlen variieren stark zwischen den Branchen. Besonders hohe Unfallquoten verzeichnen folgende Bereiche:

Baugewerbe
Das Baugewerbe weist mit 58 Unfällen pro 1.000 Vollarbeiter eine der höchsten Unfallquoten auf. Hohe körperliche Belastung, wechselnde Arbeitsorte und Witterungseinflüsse erhöhen das Risiko. Typische Unfälle sind Stürze von Gerüsten, Elektrounfälle und Unfälle mit Baumaschinen.

Land- und Forstwirtschaft
In der Land- und Forstwirtschaft liegt die Unfallquote bei 45 Unfällen pro 1.000 Vollarbeiter. Arbeiten mit Tieren, der Einsatz von Chemikalien und unwegsames Gelände tragen zu den Risiken bei. Maschinenunfälle, Tierunfälle und Vergiftungen sind häufig.

Transport und Logistik
Der Bereich Transport und Logistik verzeichnet eine Unfallquote von 30 Unfällen pro 1.000 Vollarbeiter. Zeitdruck, monotone Tätigkeiten und Schichtarbeit führen zu vermehrten Unfällen. Verkehrsunfälle, Ladeunfälle sowie Stolper- und Sturzunfälle sind typisch.

Herstellendes Gewerbe
Im herstellenden Gewerbe kommt es zu 25 Unfällen pro 1.000 Vollarbeiter. Der Umgang mit Maschinen, chemischen Substanzen und Lärmbelastung führt zu spezifischen Gefahren. Maschinenunfälle, Verbrennungen und chemische Verletzungen sind häufige Unfallarten.

Häufigste Verletzungsarten laut Arbeitsunfall Statistiken

Die Analyse der Arbeitsunfälle nach Verletzungsarten zeigt, dass Wunden und Zerreißungen die häufigsten Verletzungen darstellen. Mit insgesamt 224.440 gemeldeten Fällen führen sie die Statistik an. Erschütterungen und Oberflächenprellungen folgen mit 186.243 Vorfällen auf Platz zwei. Auch (Dis-)Torsionen, wie beispielsweise Verdrehungen oder Zerrungen, treten häufig auf und wurden in 132.232 Fällen registriert. Oberflächliche Zerreißungen, die weniger tiefgehende Verletzungen umfassen, machen mit 127.557 Fällen ebenfalls einen signifikanten Anteil aus.

Geschlossene Frakturen, bei denen der Knochen zwar gebrochen, aber nicht durch die Haut durchgetreten ist, wurden in 82.675 Fällen gemeldet. Quetschungen (Contusio), die oft durch schwere Lasten oder Druckeinwirkungen entstehen, traten in 32.857 Fällen auf. Seltener, aber dennoch von Bedeutung sind Verbrennungen, Erfrierungen, Verätzungen und Stromverletzungen mit 16.872 gemeldeten Unfällen. Infektionen, Vergiftungen und Schockzustände wurden in 14.683 Fällen gemeldet. Verletzungen, die nicht näher spezifiziert sind, sowie Luxationen (Verrenkungen) und offene Frakturen machten insgesamt einen geringeren Anteil der gemeldeten Unfälle aus.

Diagramm Arbeitsunfälle nach Verletzungsart Zahlen & Statistiken in Deutschland 2023

Manche Verletzungen lassen sich auch in übergeordnete Gruppen aufteilen, die besonders häufig auftreten:

Stolper-, Rutsch- und Sturzunfälle
Diese machen etwa 35% aller Arbeitsunfälle aus. Ursachen sind oft Unaufmerksamkeit, Hindernisse oder ungesicherte Flächen. Die Folgen reichen von Prellungen und Verstauchungen bis hin zu schweren Frakturen und Kopfverletzungen.

Verletzungen durch Maschinen und Werkzeuge
Ungefähr 25% der Arbeitsunfälle sind auf den Umgang mit Maschinen und Werkzeugen zurückzuführen. Fehlbedienungen, mangelnde Wartung oder fehlende Schutzvorrichtungen führen zu Schnittwunden, Quetschungen und in schweren Fällen zu Amputationen.

Muskel-Skelett-Erkrankungen
Etwa 15% der gemeldeten Arbeitsunfälle betreffen Muskel-Skelett-Erkrankungen. Schweres Heben, repetitive Bewegungen und schlechte ergonomische Bedingungen verursachen Rückenschmerzen, Gelenkprobleme und Muskelzerrungen.

Haut- und Atemwegserkrankungen
Rund 10% der Arbeitsunfälle betreffen Haut- und Atemwegserkrankungen. Der Kontakt mit chemischen Substanzen, Staub und Dämpfen kann zu Hautreizungen, allergischen Reaktionen und Atembeschwerden führen.

Diagramm tödliche Arbeitsunfälle nach Verletzungsart Zahlen & Statistiken in Deutschland 2023

Betrachtet man die tödlichen Unfälle, sind Quetschungen mit 139 Todesfällen die häufigste Ursache. Wunden und Zerreißungen führen ebenfalls zu einer hohen Zahl an tödlichen Unfällen, mit 52 gemeldeten Todesfällen. Geschlossene Frakturen, obwohl insgesamt häufig, führten in 45 Fällen zum Tod. Infektionen, Vergiftungen und Schockzustände, die möglicherweise auf chemische Einwirkungen oder andere gefährliche Substanzen zurückzuführen sind, führten zu 17 tödlichen Vorfällen.

Verbrennungen, Erfrierungen, Verätzungen sowie Stromunfälle führten in 8 Fällen zum Tod, ebenso wie offene Frakturen. Oberflächliche Zerreißungen führten seltener zu tödlichen Unfällen, mit 7 Fällen. Erschütterungen und Oberflächenprellungen sind selten tödlich, mit nur 3 Todesfällen. Keine Todesfälle wurden bei (Dis-)Torsionen, Luxationen und nicht näher bezeichneten Verletzungsarten verzeichnet.

Je nach Schwere der Verletzung stehen Ihnen Rentenzahlungen der Berufsgenossenschaften zu. Wie viel Geld Sie nach dem Arbeitsunfall bekommen können, lesen Sie in unserem Ratgeber zum Thema. 

Welche Körperteile am meisten von Arbeitsunfällen betroffen sind

Die Analyse der Arbeitsunfälle nach betroffenen Körperteilen zeigt, dass Verletzungen der Hand am häufigsten auftreten. Mit 227.893 gemeldeten Vorfällen ist die Hand der mit Abstand am häufigsten betroffene Körperteil. Auch der Bereich des Knöchels und Fußes ist stark betroffen, mit 134.680 Unfällen, gefolgt vom Kniegelenk und Unterschenkel, die in 86.811 Fällen verletzt wurden. Schulter, Oberarm und Ellenbogen verzeichneten 51.545 Unfälle, während Unterarm und Handgelenk in 53.219 Fällen verletzt wurden.

Kopfverletzungen traten in 53.582 Fällen auf, wobei Augenverletzungen mit 14.031 Unfällen einen signifikanten Teil ausmachen. Verletzungen im Bereich der Halswirbelsäule und Brust/Rücken wurden in jeweils 30.769 und 29.320 Fällen gemeldet. Verletzungen im Bereich des Bauchs und Beckens sind mit 6.449 gemeldeten Unfällen deutlich seltener, ebenso wie Verletzungen des gesamten Körpers, die in 9.826 Fällen auftraten.

Diagramm Arbeitsunfälle nach verletztem Körperteil Zahlen & Statistiken in Deutschland 2023

Bei den tödlichen Unfällen ist der gesamte Körper besonders häufig betroffen, was darauf hinweist, dass schwere Unfälle oft mehrere Körperregionen gleichzeitig betreffen. Insgesamt wurden 101 Todesfälle registriert, die auf Verletzungen des gesamten Körpers zurückzuführen sind. Kopfverletzungen sind ebenfalls eine häufige Todesursache, mit 99 tödlichen Unfällen.

Schwere Verletzungen im Bereich von Brust und Rücken führten in 38 Fällen zum Tod, während Bauch- und Beckenverletzungen in 11 Fällen tödlich verliefen. Halswirbelsäulenverletzungen führten zu 9 Todesfällen, und Knie- sowie Hüftverletzungen führten in jeweils 4 Fällen zum Tod. Augen, Unterarm, Hand, Schulter und Ellenbogen sind deutlich seltener tödlich betroffen, wobei jeweils nur 1 bis 3 Todesfälle gemeldet wurden.

Verletzungen an Knöchel und Fuß sowie am oberen Sprunggelenk führten zu keinen tödlichen Unfällen, was zeigt, dass diese Körperregionen zwar häufig verletzt werden, aber seltener lebensbedrohlich sind. Die Zahlen verdeutlichen, dass vor allem Verletzungen des Kopfes, der Wirbelsäule und des gesamten Körpers besonders gefährlich sind und häufiger tödliche Folgen haben.

Diagramm tödliche Arbeitsunfälle nach verletztem Körperteil Zahlen & Statistiken in Deutschland 2023

Gefährlichste Tage und Monate gemäß Arbeitsunfälle Zahlen

Die Verteilung der Arbeitsunfälle nach Wochentagen zeigt, dass die meisten Vorfälle zu Beginn der Woche passieren. Am Montag wurden 144.885 meldepflichtige Unfälle registriert, was diesen Tag zum unfallträchtigsten Wochentag macht. Auch am Dienstag und Mittwoch sind die Unfallzahlen hoch, mit 140.002 und 139.660 gemeldeten Unfällen. Diese drei Tage dominieren die Statistik, was auf die erhöhte Arbeitslast und mögliche Anpassungsschwierigkeiten nach dem Wochenende hinweisen könnte.

Ab Donnerstag beginnen die Unfallzahlen zu sinken, was sich in 125.145 gemeldeten Unfällen widerspiegelt. Der Freitag verzeichnet die geringste Unfallquote an Werktagen mit 108.620 Unfällen, was darauf hindeutet, dass sich zum Ende der Woche die Arbeitsbelastung oder die Vorsicht der Beschäftigten verändert.

Am Wochenende sind die Unfallzahlen erwartungsgemäß deutlich niedriger. Der Samstag verzeichnet 35.676 Unfälle, während der Sonntag mit 19.756 Unfällen den niedrigsten Wert aller Wochentage aufweist, was größtenteils auf die geringere Anzahl an Arbeitsstunden und Tätigkeiten an diesen Tagen zurückzuführen ist.

Diagramm Arbeitsunfälle nach Wochentag Zahlen & Statistiken in Deutschland 2023

Betrachtet man die tödlichen Unfälle, zeigt sich ein ähnliches Muster. Der Montag ist mit 52 tödlichen Unfällen der gefährlichste Tag, gefolgt von Dienstag und Mittwoch mit 54 bzw. 56 Todesfällen. Ab Donnerstag nimmt die Zahl der tödlichen Unfälle ebenfalls ab: 45 Fälle am Donnerstag und 40 am Freitag.

Am Wochenende treten tödliche Unfälle deutlich seltener auf. Der Samstag verzeichnet 16 tödliche Unfälle, während am Sonntag nur 9 tödliche Vorfälle gemeldet wurden. Diese Zahlen verdeutlichen, dass das Risiko eines tödlichen Unfalls in der Regel an den ersten Werktagen der Woche am höchsten ist, während das Wochenende mit weniger Arbeitsstunden eine geringere Gefahr darstellt.

Diagramm Tödliche Arbeitsunfälle nach Wochentag Zahlen & Statistiken in Deutschland 2023
 

Die Analyse der Arbeitsunfälle nach Jahreszeiten zeigt deutliche Schwankungen, die auf saisonale Bedingungen und arbeitsplatzspezifische Herausforderungen zurückzuführen sind. In den Sommermonaten von Juni bis August sind die Unfallzahlen besonders hoch. Dies ist auf die intensivere Außenarbeit, die durch gute Wetterbedingungen ermöglicht wird, sowie auf die Hitze zurückzuführen, die zu Dehydrierung, Konzentrationsmangel und damit zu einer erhöhten Fehleranfälligkeit führt. Zusätzlich spielen Urlaubsvertretungen eine Rolle, bei denen weniger erfahrene Arbeitskräfte vermehrt in gefährliche Situationen geraten können.

Die Wintermonate von November bis Januar verzeichnen ebenfalls hohe Unfallzahlen, was vor allem an den schlechten Wetterbedingungen wie Glatteis und Schneefall liegt, die das Arbeiten im Freien, besonders auf Baustellen, gefährlicher machen. Die kürzeren Tageslichtzeiten verschärfen die Situation, da die Sichtverhältnisse erschwert sind und das Risiko von Stürzen und Verkehrsunfällen steigt.

Diagramm Arbeitsunfälle nach Monat Zahlen & Statistiken in Deutschland 2023

Die tödlichen Unfälle folgen einem etwas anderen Muster. Der November ist ein besonders gefährlicher Monat, was mutmaßlich auf einen sprunghaften Anstieg der Wegeunfälle zurückzuführen ist. Diese werden durch widrige Witterungsbedingungen und die Zunahme des Verkehrsaufkommens im Herbst und Winter begünstigt. In den Sommermonaten hingegen ist die konstante hohe Todesrate vor allem in den Berufen des Handwerks auffällig. Auf Baustellen, die im Sommer besonders aktiv sind, führen Stürze, Unfälle mit schweren Maschinen und andere Risikofaktoren zu einer überproportionalen Anzahl tödlicher Unfälle.

Eine ungewöhnliche Entwicklung zeigt sich im März: Hier steigt die Anzahl der tödlichen Unfälle signifikant an, während der Anstieg bei den nicht-tödlichen Arbeitsunfällen weniger stark ausgeprägt ist. Dieser Trend könnte auf spezifische, bislang unzureichend erforschte Faktoren in dieser Jahreszeit hinweisen, wie etwa den Übergang von Winter- zu Frühjahrsarbeiten, die zu erhöhten Risiken in bestimmten Branchen führen.

Diagramm Tödliche Arbeitsunfälle nach Monat Zahlen & Statistiken in Deutschland 2023

Um wie viel Uhr passieren die meisten Arbeitsunfälle

Der größte Anteil an Unfällen ereignet sich zwischen 10:00 und 12:00 Uhr, also kurz vor der Mittagspause. In dieser Zeit sind die Arbeitsbelastung und das Unfallrisiko besonders hoch, da die Konzentration der Arbeitnehmer nach mehreren Stunden Arbeit spürbar nachlassen kann. Körperlich anstrengende Berufe, vor allem im Baugewerbe und der Landwirtschaft, sind in diesem Zeitraum besonders gefährdet, da wechselnde Arbeitsbedingungen und der intensive körperliche Einsatz zusätzliche Risiken mit sich bringen.

Nach der Mittagspause, in der Zeit zwischen 13:00 und 15:00 Uhr, bleibt die Unfallquote zwar auf einem etwas geringeren Niveau, ist jedoch immer noch deutlich erhöht. Vermutlich ist dies darauf zurückzuführen, dass nach der Essenspause die Arbeitsmotivation und Konzentration erst wieder aufgebaut werden müssen, was zu einer erhöhten Fehleranfälligkeit führen kann.

Zwischen 15:00 und 17:00 Uhr nimmt die Unfallquote weiter ab, jedoch bleibt auch in diesem Zeitraum das Unfallrisiko noch bemerkenswert hoch, insbesondere bei körperlich belastenden Arbeiten. Arbeitgeber sollten in diesen kritischen Phasen besonders auf kurze Pausen, klare Sicherheitsanweisungen und die Einhaltung von Erholungsphasen achten, um das Risiko zu minimieren.

Diagramm Arbeitsunfälle nach Uhrzeit in Deutschland

Einfluss von Arbeitszeit und Erfahrung auf die Arbeitsunfälle Zahlen

Die Analyse der Arbeitsunfälle nach Altersgruppen zeigt, dass das Unfallrisiko stark von Alter, Berufserfahrung und körperlichen Fähigkeiten der Arbeitnehmer abhängt. Jüngere Arbeitnehmer, insbesondere jene zwischen 18 und 29 Jahren, sind am stärksten von Arbeitsunfällen betroffen. Diese Altersgruppe verzeichnet die höchste Unfallquote, was in erster Linie auf mangelnde Erfahrung und unzureichendes Sicherheitsbewusstsein zurückzuführen ist. Viele junge Arbeitnehmer sind noch in der Einarbeitungsphase oder üben Berufe aus, die ein hohes Maß an körperlicher Belastung und Risikobereitschaft erfordern, wie z. B. im Baugewerbe oder in der Produktion. Gerade in den ersten sechs Monaten ihrer Beschäftigung sind neue Mitarbeiter besonders gefährdet. In dieser Zeit fehlen oft die notwendigen Fähigkeiten und Routinen im Umgang mit Maschinen und Arbeitsabläufen, was das Unfallrisiko signifikant erhöht. Intensive Schulungen und Sicherheitsunterweisungen sind daher besonders wichtig, um diese Risiken zu minimieren.

Im Gegensatz dazu zeigt sich bei den Arbeitnehmern zwischen 30 und 49 Jahren ein moderateres Unfallrisiko. Diese Altersgruppe profitiert von einer höheren Berufserfahrung und Routine im Umgang mit Arbeitsprozessen. Sie haben oft gelernt, Risiken besser einzuschätzen und Sicherheitsvorkehrungen bewusster einzuhalten. Dennoch bleibt auch hier die Unfallgefahr bestehen, insbesondere in Berufen, die körperlich anspruchsvoll sind oder unter Zeitdruck ausgeführt werden müssen. In dieser Phase des Berufslebens kommt es oft zu Überlastungen, insbesondere durch Schichtarbeit und Überstunden. Lange Arbeitszeiten ohne ausreichende Pausen und Arbeiten in der Nacht erhöhen das Unfallrisiko deutlich. Schichtarbeiter haben im Durchschnitt ein um 30 % höheres Unfallrisiko im Vergleich zu Tagarbeitern, da Müdigkeit und Konzentrationsmangel ihre Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen.

Interessant ist, dass das Unfallrisiko bei Arbeitnehmern ab 50 Jahren wieder ansteigt, jedoch nicht so hoch ist wie bei den jüngeren Altersgruppen. Hier spielen vor allem körperliche Einschränkungen und ein langsameres Reaktionsvermögen eine Rolle. Ältere Arbeitnehmer haben zwar den Vorteil einer langen Berufserfahrung und eines ausgeprägten Sicherheitsbewusstseins, jedoch können altersbedingte Einschränkungen zu einer erhöhten Verletzungsgefahr führen. Rücken- und Gelenkprobleme, die durch schwere körperliche Arbeit oder wiederholte Belastungen über die Jahre hinweg entstehen, sind in dieser Altersgruppe besonders häufig.

Ein weiterer Faktor, der bei älteren Arbeitnehmern das Unfallrisiko erhöht, ist die körperliche Belastbarkeit. Aufgaben, die jahrelang routiniert ausgeführt wurden, können im höheren Alter plötzlich herausfordernder werden. Dies betrifft insbesondere Arbeiten, die mit Heben, Tragen oder dem Arbeiten in ungünstigen Körperhaltungen verbunden sind. Gleichzeitig zeigt sich jedoch, dass ältere Arbeitnehmer aufgrund ihrer Erfahrung oft bewusster mit Gefahren umgehen und Sicherheitsvorkehrungen strenger einhalten. Dennoch ist es wichtig, die Arbeitsbedingungen an die körperlichen Bedürfnisse älterer Mitarbeiter anzupassen, etwa durch ergonomischere Arbeitsplätze oder die Reduktion schwerer körperlicher Tätigkeiten.

Zusammengefasst zeigen die Daten, dass jüngere Arbeitnehmer besonders in den ersten Berufsjahren ein erhöhtes Unfallrisiko haben, während erfahrenere Arbeitnehmer durch Schichtarbeit und Überlastung gefährdet sind. Ältere Arbeitnehmer wiederum leiden vermehrt unter körperlich bedingten Einschränkungen, was zu einer erhöhten Unfallgefahr führen kann. Ein gezieltes Sicherheitsmanagement, das die unterschiedlichen Bedürfnisse und Risiken der Altersgruppen berücksichtigt, kann dazu beitragen, das Unfallrisiko über alle Altersgruppen hinweg zu reduzieren.

Diagramm Arbeitsunfälle nach Alter Zahlen & Statistiken in Deutschland 2023

Arbeitsunfälle und Altersgruppen

Die Analyse der tödlichen Arbeitsunfälle nach Altersgruppen zeigt, dass das Risiko mit zunehmendem Alter ansteigt. Jüngere Arbeitnehmer zwischen 18 und 29 Jahren sind zwar häufiger in Arbeitsunfälle verwickelt, jedoch seltener in tödliche Unfälle. Dies könnte darauf hinweisen, dass sie oft in Berufen arbeiten, die zwar risikoreich sind, aber weniger lebensgefährliche Tätigkeiten beinhalten oder dass die Unfallfolgen aufgrund ihres körperlichen Zustands weniger gravierend ausfallen.

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Im Gegensatz dazu steigt das Risiko tödlicher Arbeitsunfälle bei älteren Arbeitnehmern ab 50 Jahren signifikant an. Dies liegt teilweise daran, dass ältere Arbeitnehmer häufiger in Berufen tätig sind, die entweder körperlich belastender oder risikoreicher sind. Zudem spielen altersbedingte Faktoren wie geringere Reaktionsfähigkeit und körperliche Einschränkungen eine Rolle, die in kritischen Situationen zu schwerwiegenderen Folgen führen können. Besonders in körperlich anspruchsvollen Berufen, wie im Baugewerbe oder in der Landwirtschaft, ist die Gefahr tödlicher Unfälle bei älteren Beschäftigten höher.

Diagramm Tödliche Arbeitsunfälle nach Alter Zahlen & Statistiken in Deutschland 2023

Männer aufgepasst: Arbeitsunfälle in Deutschland nach Geschlecht

Die Analyse der Arbeitsunfälle nach Geschlecht zeigt, dass Männer signifikant häufiger von Arbeitsunfällen betroffen sind als Frauen. Rund 74 % der gemeldeten Unfälle entfallen auf männliche Arbeitnehmer. Dieser hohe Anteil ist vor allem auf die Berufswahl und die Verteilung der Geschlechter in verschiedenen Branchen zurückzuführen. Männer arbeiten überproportional häufig in risikoreichen Berufen wie dem Baugewerbe, der Land- und Forstwirtschaft sowie im Transport- und Logistiksektor. Diese Tätigkeiten beinhalten oft den Umgang mit schweren Maschinen, das Arbeiten in großer Höhe oder unter gefährlichen Bedingungen, was das Unfallrisiko erheblich erhöht. Die körperliche Natur dieser Berufe, gepaart mit dem Einsatz gefährlicher Ausrüstung, trägt entscheidend dazu bei, dass Männer häufiger in Unfälle verwickelt sind.

Diagramm Arbeitsunfälle nach Geschlecht Zahlen & Statistiken in Deutschland 2017-2023

Frauen hingegen arbeiten eher in Berufen, die mit weniger physischer Gefahr, aber häufiger mit ergonomischen Belastungen verbunden sind. Dazu zählen Berufe im Gesundheitswesen, der Büroarbeit oder im Einzelhandel. Die typischen Verletzungen bei Frauen hängen oft mit Muskel-Skelett-Erkrankungen zusammen, die durch repetitive Tätigkeiten wie das Heben und Tragen von Lasten verursacht werden. Solche Verletzungen treten vermehrt in Berufen wie der Pflege, wo körperliche Belastungen in Form von Patientenbetreuung auftreten, oder in Bürojobs, in denen schlechte ergonomische Arbeitsbedingungen zu chronischen Beschwerden führen.

Diagramm tödliche Arbeitsunfälle nach Geschlecht Zahlen & Statistiken in Deutschland 2017-2023

Ein besonders deutlicher Unterschied zeigt sich bei den tödlichen Arbeitsunfällen: Über 90 % der tödlichen Arbeitsunfälle betreffen Männer. Diese extreme Diskrepanz kann nicht allein durch die Tatsache erklärt werden, dass Männer eher in gefährlichen Berufen arbeiten. Vielmehr deuten diese Zahlen darauf hin, dass Männer tendenziell auch gefährlichere Aufgaben innerhalb ihrer Berufe übernehmen und möglicherweise risikobereiter handeln. Arbeiten in großer Höhe, unter Zeitdruck oder in schwierigen Bedingungen – typische Merkmale vieler handwerklicher und technischer Berufe – erhöhen das Risiko eines tödlichen Unfalls erheblich.

Frauen sind in der Regel seltener tödlichen Risiken ausgesetzt, was sich in der Statistik widerspiegelt. Berufe, die von Frauen dominiert werden, wie im Büro- oder Gesundheitswesen, haben zwar spezifische Risiken, doch führen diese seltener zu lebensbedrohlichen Unfällen. Die Ausübung von Tätigkeiten unter extremen Bedingungen, etwa auf Baustellen oder bei der Bedienung schwerer Maschinen, ist nach wie vor stark männlich geprägt, was zu einer überproportional hohen Zahl tödlicher Unfälle bei Männern führt.

Arbeitsunfälle nach Unternehmensgröße

Die Unternehmensgröße hat einen maßgeblichen Einfluss auf das Unfallrisiko, wie die Daten zu Arbeitsunfällen nach Betriebsgröße zeigen. In Betrieben mit weniger als 10 Mitarbeitern liegt die Unfallquote bei etwa 20 Unfällen pro 1.000 Vollarbeiter. In mittleren Betrieben mit 10 bis 49 Vollarbeitern steigt die Unfallquote sogar auf 25,8 Unfälle pro 1.000 Vollarbeiter. Besonders auffällig ist, dass in kleineren und mittleren Betrieben die Unfallzahlen höher sind als in großen Unternehmen. Betriebe mit 50 bis 249 Mitarbeitern verzeichnen etwa 23 Unfälle pro 1.000 Vollarbeiter, während in sehr großen Betrieben mit mehr als 500 Mitarbeitern die Unfallquote bei nur 17 Unfällen pro 1.000 Vollarbeiter liegt.

Diese Unterschiede können auf mehrere Faktoren zurückgeführt werden. In kleineren Unternehmen fehlen oft die Ressourcen, um umfassende Arbeitsschutzmaßnahmen effektiv umzusetzen. Während in größeren Unternehmen spezialisierte Sicherheitsbeauftragte und strukturierte Arbeitsschutzprogramme zum Standard gehören, ist die Sicherheitskultur in kleinen Betrieben häufig weniger ausgeprägt. Zudem werden Sicherheitsanweisungen und Schulungen in kleineren Unternehmen nicht immer so streng durchgesetzt, was das Risiko für Unfälle erhöht. Kleinere Betriebe haben oft keinen Zugang zu denselben Mitteln und Programmen, die in großen Unternehmen vorhanden sind, um das Unfallrisiko zu minimieren.

Diagramm Arbeitsunfälle nach Betriebsgröße Zahlen & Statistiken in Deutschland 2023

Ein weiteres Problem, das in kleinen Unternehmen häufiger auftritt, ist die mangelnde Meldung von Arbeitsunfällen. Arbeitgeber, insbesondere in Betrieben mit wenigen Mitarbeitern, könnten versucht sein, kleinere Unfälle nicht zu melden, um Bürokratie und mögliche Folgen für das Unternehmen zu vermeiden. Für Arbeitnehmer ist es jedoch wichtig, auch kleine Arbeitsunfälle bei einem Durchgangsarzt abklären zu lassen, da unscheinbare Verletzungen später zu Folgeschäden führen können. Arbeitgeber sind verpflichtet, Arbeitsunfälle zu melden, und Arbeitnehmer sollten sich nicht unter Druck setzen lassen, Vorfälle zu verschweigen.

Wie Sie vorgehen, wenn Ihr Arbeitgeber den Arbeitsunfall nicht meldet, haben wir Ihnen hier ausführlich beschrieben. 

Die geringere Unfallquote in großen Betrieben lässt sich durch die strengeren Arbeitsschutzmaßnahmen und die intensivere Sicherheitsüberwachung erklären. In größeren Unternehmen werden potenzielle Gefahrenquellen systematisch identifiziert und Maßnahmen ergriffen, um das Risiko für die Belegschaft zu minimieren. Zudem bieten größere Betriebe oft regelmäßige Sicherheitsunterweisungen und Fortbildungen an, was das Bewusstsein für Gefahren und die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften fördert.

Nationalität und Arbeitsunfälle

 

Die Unfallstatistiken nach Nationalitäten zeigen, dass bestimmte Gruppen ausländischer Arbeitskräfte in Deutschland besonders häufig von Arbeitsunfällen betroffen sind. Die größte Gruppe stellen dabei Arbeitnehmer aus der Türkei mit 8.096 gemeldeten Unfällen. Danach folgen Beschäftigte aus Südostasien, insbesondere aus Ländern wie Vietnam, Thailand und den Philippinen, mit 6.561 Unfällen. Polnische Arbeitskräfte verzeichnen ebenfalls eine hohe Unfallzahl mit 5.232 gemeldeten Unfällen, gefolgt von Arbeitnehmern aus Rumänien mit 1.058 Unfällen.

Weitere stark betroffene Gruppen sind Arbeitnehmer aus Portugal (5.083 Unfälle), Bulgarien (1.476 Unfälle) und Ungarn (1.022 Unfälle). Diese hohen Unfallzahlen lassen sich hauptsächlich darauf zurückführen, dass viele dieser ausländischen Arbeitskräfte in gefährlichen Branchen wie dem Baugewerbe, der Landwirtschaft und der Produktion tätig sind. Diese Sektoren zeichnen sich durch schwere körperliche Arbeit und den regelmäßigen Umgang mit gefährlichen Maschinen aus, was das Unfallrisiko deutlich erhöht.

Ein zentraler Faktor, der zur erhöhten Unfallquote beiträgt, sind Sprachbarrieren. Diese erschweren es vielen ausländischen Arbeitskräften, Sicherheitsanweisungen richtig zu verstehen und umzusetzen, was zu einer erhöhten Unfallanfälligkeit führt. Kulturelle Unterschiede in Bezug auf Arbeitssicherheit und Schutzmaßnahmen spielen ebenfalls eine Rolle. Zudem fehlt es häufig an mehrsprachigen Schulungen und Sicherheitsunterweisungen, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter die notwendigen Informationen haben, um sich am Arbeitsplatz zu schützen.

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Diagramm Arbeitsunfälle nach Staatsangehörigkeit Zahlen & Statistiken in Deutschland 2023

Besonders alarmierend ist, dass ausländische Arbeitskräfte im Verhältnis das höchste Risiko haben, bei einem Arbeitsunfall tödlich zu verunglücken. Obwohl die Unfallzahlen insgesamt hoch sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Arbeitsunfall tödlich endet, bei ausländischen Beschäftigten überproportional hoch.

Arbeitsunfall Daten auf einen Blick:

Fakt 1: Die gefährlichste Zeit für Arbeitsunfälle ist zwischen 10:00 und 12:00 Uhr. In dieser Phase treten die meisten Unfälle auf, was auf erhöhte Arbeitsbelastung und nachlassende Konzentration zurückzuführen ist.

Fakt 2: Junge Arbeitnehmer im Alter von 18 bis 29 Jahren sind besonders häufig von Arbeitsunfällen betroffen. Mit einer Unfallquote von 35 Unfällen pro 1.000 Vollarbeiter fehlen ihnen oft die notwendige Erfahrung und das Sicherheitsbewusstsein.

Fakt 3: Kleinere Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern verzeichnen eine höhere Unfallquote von 60 Unfällen pro 1.000 Vollarbeiter. In größeren Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern liegt die Unfallquote durch bessere Sicherheitsmaßnahmen bei nur 30 Unfällen pro 1.000 Vollarbeiter.

Fakt 4: Rund 65% der tödlichen Arbeitsunfälle sind auf Stürze und Unfälle mit Maschinen zurückzuführen. Besonders gefährdet sind Forstarbeiter und Bauarbeiter, die in gefährlichen Umfeldern arbeiten.

Fakt 5: Männer sind etwa doppelt so häufig von Arbeitsunfällen betroffen wie Frauen. Ungefähr 70% aller gemeldeten Unfälle betreffen männliche Arbeitnehmer, insbesondere in risikoreichen Berufen wie Bau und Landwirtschaft.

Fakt 6: Ausländische Arbeitskräfte haben eine höhere Unfallquote von 50 Unfällen pro 1.000 Vollarbeiter. Gründe dafür könnten Sprachbarrieren und mangelndes Verständnis für Sicherheitsvorschriften sein.

Fakt 7: Die meisten Arbeitsunfälle passieren an Montagen, was auf Anpassungsschwierigkeiten nach dem Wochenende zurückzuführen sein könnte. Auch Freitage zeigen eine erhöhte Unfallrate, wahrscheinlich bedingt durch Ermüdung gegen Ende der Woche.

Fakt 8: Die Sommermonate von Juni bis August und die Wintermonate von November bis Januar verzeichnen die meisten Unfälle. Im Sommer sind vermehrte Außenarbeiten und Hitze problematisch, im Winter erschweren Schnee und Glatteis die Bedingungen, besonders im Verkehr und auf Baustellen.

Fakt 9: Arbeitnehmer in Schichtarbeit und mit Überstunden haben ein um 30% höheres Unfallrisiko. Müdigkeit und Konzentrationsmangel durch lange Arbeitszeiten und fehlende Pausen erhöhen die Unfallgefahr erheblich.

Fakt 10: Neue Mitarbeiter in den ersten sechs Monaten ihrer Beschäftigung sind überdurchschnittlich häufig von Unfällen betroffen. Mangelnde Erfahrung und unzureichende Einarbeitung sind häufige Ursachen, weshalb intensive Schulungen und Sicherheitsunterweisungen essenziell sind.

Fakt 11: Die gefährlichsten Berufe in Deutschland sind Bauarbeiter, Forstarbeiter, Landwirte, Lkw-Fahrer und Metall- und Maschinenbauarbeiter. In diesen Berufen liegt die Unfallquote bei bis zu 65 Unfällen pro 1.000 Vollarbeiter, da gefährliche Arbeitsbedingungen, der Einsatz schwerer Maschinen und wechselnde Arbeitsumgebungen zum Alltag gehören.

Fakt 12: Das Baugewerbe und die Land- und Forstwirtschaft verzeichnen mit 58 bzw. 45 Unfällen pro 1.000 Vollarbeiter die höchsten Unfallraten aller Branchen. In diesen Bereichen sind Stürze, Maschinenunfälle und der Umgang mit gefährlichen Stoffen die Hauptursachen für Verletzungen.

 

Die bereitgestellten Daten stammen, sofern nicht anders angegeben, entweder direkt von der Deutschen gesetzlichen Unfallrente und ihren Reports oder stammen aus unseren eigenen Falldaten. 

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Louisa Lagaris

Louisa Lagaris ist seit sieben Jahren im Sozialversicherungsrecht tätig und unterstützt Menschen nach einem Arbeitsunfall bei der Kommunikation mit der Berufsgenossenschaft. Als Betroffene weiß sie, wie viel Kraft die Bürokratie kosten kann und hat wegen ihrer Erfahrung Arbeitsunfall 113 gegründet.
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