Quetschungen und ihre Ursachen bei Arbeitsunfällen
Quetschungen, auch als Contusio bezeichnet, sind häufige Verletzungen, die durch äußere Einwirkungen auf das Körpergewebe entstehen, beispielsweise durch das Einklemmen von Gliedmaßen oder das Auftreffen schwerer Gegenstände. Bei einer Quetschung wird Gewebe wie Muskeln, Haut oder innere Organe zusammengedrückt, ohne dass die Haut dabei durchtrennt wird. Dies kann zu Schmerzen, Schwellungen und Blutergüssen führen.
Die betroffenen Körperstellen können sehr unterschiedlich sein, von den Händen und Füßen bis hin zu Armen und Beinen. Die Dauer der Heilung ist stark abhängig von der Schwere der Verletzung. Leichte Quetschungen heilen oft innerhalb weniger Tage, während schwerere Fälle mehrere Wochen in Anspruch nehmen können und eventuell eine intensivere Behandlung erfordern.
Statistiken und betroffene Berufsgruppen
Jährlich werden in Deutschland rund 320.857 Arbeitsunfälle mit Quetschungen registriert. Solche Verletzungen treten besonders häufig in Berufen auf, bei denen schweres Gerät zum Einsatz kommt oder schwere Materialien bewegt werden müssen.
Zu den besonders gefährdeten Berufsgruppen gehören Arbeiter auf Baustellen, Logistiker, Landwirte und Beschäftigte in der Fertigungsindustrie. Gerade beim Umgang mit schweren Maschinen, dem Bewegen von Paletten oder dem Arbeiten unter Zeitdruck kommt es häufig zu Quetschungen. Die richtige Schutzausrüstung und eine sorgfältige Schulung der Mitarbeiter sind daher wichtige Maßnahmen, um das Unfallrisiko zu senken.
Erste Maßnahmen und ärztliche Versorgung bei Quetschungen
Eine Quetschung muss schnellstmöglich behandelt werden, um eine Verschlimmerung der Verletzung zu verhindern. Erste Maßnahmen umfassen das Ruhigstellen des betroffenen Bereichs sowie das Auftragen von Kälte, um Schwellungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern. Wichtig ist hierbei, das Kühlmittel nicht direkt auf die Haut zu legen, sondern immer ein Tuch dazwischen zu verwenden.
Nach der Erstversorgung sollte der nächste Schritt darin bestehen, einen Durchgangsarzt (D-Arzt) aufzusuchen. Dieser ist auf die Behandlung von Arbeitsunfällen spezialisiert und kann die Verletzung genauer untersuchen. Es können Röntgenaufnahmen notwendig sein, um auszuschließen, dass zusätzliche innere Verletzungen oder Knochenbrüche vorliegen. Bei schwereren Quetschungen kann es erforderlich sein, den betroffenen Bereich weiter zu stabilisieren oder eine Physiotherapie zu verordnen, um die Beweglichkeit wiederherzustellen.
Meldung des Arbeitsunfalls und Anspruch auf Entschädigung
Nach einem Arbeitsunfall muss der Vorfall umgehend der Berufsgenossenschaft (BG) gemeldet werden. Die Berufsgenossenschaft prüft die gemeldeten Arbeitsunfälle und entscheidet, welche Kosten übernommen werden und ob dem Betroffenen weitere Entschädigungen zustehen. Grundlage für diese Entscheidungen ist der Bericht des D-Arztes.
Der Arbeitgeber ist gesetzlich verpflichtet, den Arbeitsunfall zu melden und die medizinische Versorgung des Arbeitnehmers zu gewährleisten.
Sollte die festgelegte Entschädigung nicht ausreichend sein, können Betroffene den Bescheid anfechten. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, einen Fachanwalt für Sozialrecht hinzuzuziehen, um die Ansprüche gegenüber der BG durchzusetzen.
Alternativ können Sie auch selbst aktiv werden uns mit unserer Anleitung einen Widerspruch gegen die Berufsgenossenschaft schreiben. Nutzen Sie auch die im Ratgeber verlinkte PDF Vorlage.
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Unterstützung bei der Überprüfung Ihres BG-Bescheids
Nach einem Arbeitsunfall ist es oft unklar, ob die zugesprochene Entschädigung fair und angemessen ist. Die digitale Fallprüfung von 113 bietet Betroffenen die Möglichkeit, die Höhe der Entschädigung mit ähnlichen Fällen zu vergleichen und potenzielle Lücken im BG-Bescheid zu identifizieren.
Die digitale Fallprüfung bietet Klarheit und sorgt dafür, dass alle relevanten Faktoren korrekt bewertet werden. Dadurch können Betroffene sicherstellen, dass sie die faire Entschädigung und Unterstützung erhalten, die ihnen zusteht.
Mögliche Spätfolgen und langfristige Risiken bei Quetschungen
Auch wenn eine Quetschung zunächst harmlos wirken mag, kann sie langfristige Folgen haben, insbesondere wenn sie nicht richtig behandelt wurde. Zu den möglichen Spätfolgen gehören anhaltende Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder bleibende Gewebeschäden. Um diese Risiken zu minimieren, sollten alle Beschwerden, auch kleinere, vom D-Arzt dokumentiert werden. Weitere Informationen finden Sie in unserem Ratgeber zum Thema Spätfolgen und Verjährung von Arbeitsunfällen.
Es ist ratsam, regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchzuführen, um sicherzustellen, dass die Quetschung korrekt verheilt. Sollte die Heilung nicht wie erwartet verlaufen oder sollten Beschwerden länger anhalten, ist eine ärztliche Nachsorge unbedingt notwendig. Eine vollständige Dokumentation der Verletzung ist zudem hilfreich, um bei möglichen Spätfolgen Ansprüche geltend machen zu können.
Zusammenfassung: Quetschungen nach einem Arbeitsunfall – Ihre nächsten Schritte
Eine Quetschung nach einem Arbeitsunfall erfordert eine schnelle und gezielte Erstversorgung sowie eine umfassende ärztliche Betreuung, um Komplikationen zu vermeiden. Stellen Sie sicher, dass der betroffene Bereich sofort entlastet, gekühlt und stabilisiert wird. Der Besuch beim D-Arzt ist unerlässlich, um eine fachgerechte Behandlung und Dokumentation der Verletzung zu gewährleisten.
Nach der Erstversorgung sollten Sie den Arbeitsunfall unverzüglich der Berufsgenossenschaft melden. Arbeitgeber sind verpflichtet, diesen Schritt zu unterstützen und alle erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Falls die Entschädigung der BG unzureichend ist, kann eine professionelle Überprüfung des Bescheids helfen, Ihre Ansprüche zu optimieren. Nutzen Sie hierbei Angebote wie unsere digitale Fallprüfung, um Ihre Rechte besser durchzusetzen.
Eine gute Nachsorge, sei es durch Physiotherapie oder spezielle Rehabilitationsmaßnahmen, hilft, mögliche Spätfolgen zu verhindern und die Beweglichkeit wiederherzustellen. Dokumentieren Sie alle Beschwerden, auch die scheinbar kleinen. So können Sie sicherstellen, dass im Falle von Langzeitfolgen eine vollständige Entschädigung erfolgt.